Regenerativ. Nachhaltig. Regional.

Agriwatt

Die agriwatt Regenerative Technologien GmbH ist eine Kooperation der Technischen Werke Naumburg GmbH (TWN) und der Agrargesellschaft Prießnitz mbH (AGP), die 2008 mit dem Ziel gegründet wurde, den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region voranzutreiben und somit einen Beitrag zu CO₂-Reduktion zu leisten. Das Hauptgeschäftsfeld ist seither der Betrieb einer Biogasanlage im Gewerbegebiet an der Kohlenstraße in Flemmingen. Daneben gehören vier Fotovoltaikanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von einem Megawatt zum Portfolio der agriwatt GmbH.

Ansprech­partner

Geschäftsleitung
Dr. Patrick Zier

Kontakt

agriwatt Regenerative Technologien GmbH
Ringstraße 11
06618 Naumburg OT Flemmingen


Zentrale

Tel: 03445 7810950
Fax: 03445 2695456
E-Mail: info@agriwatt.de 

Regenerativ. Nachhaltig. Regional.

Biogasanlage

Unsere Biogasanlage in Flemmingen gliedert sich in folgende Hauptbestandteile: zwei Fahrsilos, eine Vorgrube, ein Feststoffdosierer, eine Hydrolyse, zwei Fermenter, ein Nachgärer, ein Gärrestlager und vier Blockheizkraftwerke (BHKW). Die zwei Fermenter, der Nachgärer und das Gärrestlager sind mit einem Tragluftdach aus EPDM-Folie mit einer Außenhaut aus PVC gasdicht abgedeckt. Die Vorgrube und die Hydrolyse sind mit einem Betondeckel geschlossen.

Welche Substrate werden eingesetzt?

Für die Biogasgewinnung werden in der Biogasanlage in Flemmingen Maissilage sowie Rinder- und Schweinegülle eingesetzt. Die Substrate stammen dabei fast ausschließlich aus unseren Betrieben. Um den ganzjährigen Bedarf an Maissilage zu decken, wird der Mais gehäckselt und in Fahrsilos eingelagert. Die Rinder- und Schweinegülle wird regelmäßig mit unserem Agro-Truck angeliefert und in der Vorgrube zwischengelagert.

Wie entsteht daraus Biogas?

Mithilfe eines Frontladers wird der Feststoffdosierer täglich mit Maissilage befüllt. Von da aus gelangt die Maissilage über ein Förderband in die Hydrolyse. In der Hydrolyse erfolgt die Vermischung mit der Rinder- und Schweinegülle. Diese wird über eine zentrale Pumpe aus der Vorgrube in die Hydrolyse gepumpt. Das nun pumpfähige Gemisch wird vorversäuert, dies erfolgt unter aeroben Bedingungen bei ca. 36-38 °C. In der Hydrolyse beginnt der Prozess des Aufschlusses von langkettigen Molekülen, sodass ein pH – Wert von 5 – 6 erreicht wird.

Anschließend wird das vorversäuerte Substratgemisch in die Fermenter gepumpt, wo es durch ein Heizregister auf 44 °C erwärmt wird. Unter Luftabschluss findet im Fermenter die Methanisierung (Biogasbildung) statt. Das gebildete Biogas wird in den Gasspeichern auf den Fermentern zwischengespeichert. Die Fermenter sind mit dem Nachgärer über Freispiegelleitungen verbunden, sodass das Substratgemisch ständig in den Nachgärer fließt. Von dort aus läuft es wiederum in das gasdichte Gärrestlager. Analog dem Substrat wird auch das Biogas über Gasleitungen durch alle Behälter geführt. Dadurch ist eine gute biologische Entschwefelung gewährleistet. Die Durchmischung des Substrates erfolgt über jeweils zwei Rührwerke pro Behälter.

Das Gärrestlager dient weiterhin als Speicher für das ausgegorene Substrat, das über eine leistungsfähige Pumpe zum Güllegeber gefördert wird. Der Gärrest wird als hochwertiger organischer Dünger auf unsere Flächen ausgebracht.

Was geschieht mit dem Biogas?

Das gewonnene Biogas wird in insgesamt vier BHKWs mit einer Leistung von 1.175 kW in Strom und Wärme umgewandelt. Dabei steht ein BHKW mit 252 kW nur zur flexiblen Stromerzeugung zur Verfügung. Ein kleineres BHKW mit 191 kW Leistung befindet sich direkt an der Biogasanlage in Flemmingen. Neben dem Eigenstrombedarf wird durch dieses Aggregat die Prozesswärme für die Fermenter zur Verfügung gestellt und das Bürogebäude geheizt. Zwei größere Satelliten-BHKWs mit jeweils 366 kW Leistung befinden sich in den Heizhäusern der TWN am „Flemminger Weg“ und »Am Hohen Stein«. Beide Aggregate sind über eine 1,7 bzw. 6,4 Kilometer lange Biogasleitung mit der Biogasanlage verbunden.

Das Heizhaus »Am Hohen Stein« versorgt das Wohngebiet Schreberstraße, das in den 70er Jahren erbaut wurde, und das Heizhaus am „Flemminger Weg“ die Wohngebiete »Am Holländer« und »Am Michaelisholz«. Das entspricht 1.342 Wohnungen mit zentralen, 184 Wohnungen mit dezentralen Anlagen und 13 ortsgebundene Heizungsanlagen, die zuverlässig mit Wärme bzw. Warmwasser versorgt werden. Die Grundlast wird allein durch unsere Biogas-BHKWs abgesichert. Lediglich in Stoßzeiten werden die Erdgasbrenner zugeschaltet.

Gemäß Anhang I der Zwölften Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (12. BImSchV) ist Biogas als entzündbares Gas einzustufen. Bei Überschreiten einer Mengenschwelle von 10.000 kg (agriwatt = 21.175 kg) gilt ein Standort als „Betriebsbereich der unteren Klasse“ (ab 50.000 kg „Betriebsbereich der oberen Klasse“).

Mit einer Anzeige nach § 7 Absatz 1 der 12. BImSchV wurde die zuständige Behörde, das Landesverwaltungsamt des Landes Sachsen-Anhalt, darüber informiert, dass der Betriebsbereich den Vorschriften dieser Verordnung unterliegt.

Rohbiogas ist ein Gemisch aus Methan, Kohlendioxid und Spurengasen. Die wesentlichen Gefahreneigenschaften von Biogas sind gemäß Verordnung (Gefahreneinstufung):

– P2 entzündbares Gas,

– H2 Akut toxisch, Kat. 3 (inhalativer Expositionsweg).

Die agriwatt Regenerative Technologien GmbH arbeitet nach einem geprüften Sicherheits-Managementsystem. Dabei ist unser Grundgedanke die Vermeidung von Schäden an Mensch und Umwelt durch sichere Arbeitsweise. Deshalb haben wir alle nachhaltigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen, welche schriftlich fixiert und der zuständigen Behörde bekannt sind. Der erarbeitete betriebliche Alarm- und Gefahrenabwehrplan ist mit der zuständigen Behörde sowie den umliegenden Freiwilligen Feuerwehren abgestimmt. Regelmäßige Notfallübungen gemeinsam mit der Feuerwehr und anderen Rettungskräften gehören zu unserer Vorsorge zur Wahrnehmung des vorbeugenden Brandschutzes und der operativen Gefahrenabwehr.

Für den Fall, dass trotz aller präventiver Sicherheitsmaßnahmen Biogas unkontrolliert freigesetzt wird, ist sichergestellt, dass wir unsere Informationspflichten unverzüglich und uneingeschränkt erfüllen und damit Schadwirkungen auf die Nachbarschaft ausschließen oder begrenzen. Die Warnung der Bevölkerung erfolgt dann je nach Lage durch die örtlichen Einsatzkräfte (ggf. Lautsprecherdurchsagen). Den Anweisungen von Polizei und Feuerwehr ist Folge zu leisten.

Das von den Behörden eingerichtete Überwachungssystem gewährleistet, dass durch Vor-Ort-Besichtigungen alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen von agriwatt Regenerative Technologien GmbH eingehalten werden. Entsprechende Informationen und Hinweise zu Vor-Ort-Besichtigungen oder zum Überwachungsplan können vom Landesverwaltungsamt Halle angefordert werden (https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/).

Sofern Sie weitere Informationen zu unserer Arbeitsweise oder zur Notfallvorsorge unseres Betriebes wünschen, können Sie sich über unser Kontaktformular an uns wenden.

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